Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen

  • Anamnese

    Es wird der Allgemeinzustand des Patienten untersucht und die Krankheitsgeschichte (Anamnese) aufgenommen. Das Abtasten der Schilddrüse vermittelt einen ersten Eindruck von Größe und Ausdehnung der Schilddrüse.

  • Labor

    Der Grundumsatz jeder menschlichen Zelle wird durch die Schilddrüsenhormone gesteigert, fehlt Schilddrüsenhormon ist der Grundumsatz geringer. Der Energie- und Sauerstoffverbrauch jeder Zelle steigt durch Schilddrüsenhormon an.

    Die wichtigsten diagnostischen Laborverfahren bei Schilddrüsenkrankheiten sind die Bewertung von Hormonen, Antikörpern und Tumormarkern.

  • Sonografie

    Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) kann genaueren Aufschluss über Form, Größe und Beschaffenheit der Schilddrüse liefern.

    Akute Entzündungen können bei der Sonografie gut erkannt werden. Zudem lässt die Schilddrüsen-Sonographie Rückschlüsse auf einen Kropf oder andere Veränderungen wie Zysten oder Knoten zu. Ob ein bestimmter Schilddrüsenknoten gut- oder bösartig ist, hängt unter anderem davon ab, wie schnell er wächst. In diesem Fall sind Verlaufsuntersuchungen im Abstand von einigen Monaten hilfreich. Der Schallkopf wird auf der Haut bewegt und unterschiedlich abgewinkelt, so erscheint die Schilddrüse in verschiedenen Perspektiven, wodurch ihre beiden Lappen korrekt ausgemessen werden können.

  • Szintigraphie

    Es wird eine geringe Menge einer schwach radioaktiven Substanz über die Vene verabreicht.

    Nachdem die Schilddrüse die Substanz gespeichert hat, kann mit einer Gammakamera die Stoffwechselaktivität in der Schilddrüse dargestellt werden.

    Bei dieser Untersuchung können Schilddrüsenknoten weiter abgeklärt werden.

    „Heiße“ Knoten produzieren funktionell autonom Schilddrüsenhormon und führen zu einer Schilddrüsenüberfunktion.

    „Kalte“ Knoten speichern das Mittel nicht. Sie haben darüber hinaus ein erhöhtes Risiko bösartig zu entarten. In vielen Fällen wird ab einer bestimmten Größe eine histologische Untersuchung empfohlen.

    Bei der  Schilddrüsen-Szintigraphie werden folgende Punkte geklärt:

    • Schilddrüsen-Vergrößerung
    • „heiße“ oder „kalte“ Knoten
    • Prüfung der Schilddrüsenfunktion
    • Nachweis von Restgewebe nach einer Schilddrüsen Operation
    • SD-Autoimmunerkrankung (Morbus Hashimoto)
  • Feinnadelpunktion und Zytologie

    Die Feinnadel-Aspirations-Zytologie ist ein Verfahren zur Gewinnung zytologischer Untersuchungsmaterialien (Zellen der Schilddrüse) mittels Feinnadelpunktion.

    Die Schilddrüsenzytologie ist eine mikroskopische Untersuchung dieser Zellen.

    Indikationen dieser Untersuchung sind, Malignitätsverdacht (am häufigsten solitärer kalter Knoten), Rezidivknoten nach Karzinomtherapie, Metastasenverdacht eines nichtthyreoidalen Primärtumors, Formen der Thyreoiditis und bei größeren Schilddrüsenzysten (therapeutische Punktion).

  • HNO-Status (Kehlkopfspiegelung)

    Es wird vom Facharzt für Hals Nase Ohren der Kehlkopf untersucht und die Funktion der Stimmbänder geprüft.

  • Computertomographie CT

    Die Computertomographie (CT) ist ein spezielles Röntgenverfahren, mit dem die Halsregion Schicht für Schicht abgebildet werden kann. Anders als das normale Röntgenbild zeigt es den Querschnitt.

    Das gezeigte Bild ist eine Patientin mit Atemnot und Schluckbeschwerden:  mächtige Struma mit Einengung der Luftröhre um mehr als 50% und Druck auf die Speiseröhre.